Zinsen, die verdeckte Steuer
Schuldenpolitik auf Kosten aller – warum Deutschlands Finanzkurs uns direkt betrifft
Deutschland steht vor einer finanziellen Weichenstellung mit unmittelbaren Folgen für jeden Bürger. Der Bund plant für das Jahr 2026 zusätzliche Schulden in dreistelliger Milliardenhöhe. Umgerechnet bedeutet das: mehrere tausend Euro neue staatliche Haftung pro Einwohner, unabhängig von Einkommen, Alter oder Lebenssituation.
Arbeitnehmer, Alleinerziehende, Rentner, Arbeitslose und Kinder tragen diese Last gleichermaßen.
Bereits heute liegt die rechnerische Staatsverschuldung pro Kopf bei über 30.000 Euro. Setzt sich der aktuelle Kurs fort, steigt diese Belastung in wenigen Jahren deutlich an. Staatsschulden sind keine abstrakten Zahlen. Sie sind Verbindlichkeiten, für die Bürger haften, jeder Bürger.
Schulden schwächen staatliche Handlungsfähigkeit
Ein Staat, der dauerhaft über Kredite finanziert, verliert finanzielle Souveränität. Je höher die Verschuldung, desto größer die Abhängigkeit von Zinsentwicklungen und Kapitalmärkten.
Schon geringe Zinssteigerungen führen zu jährlichen Mehrkosten in Milliardenhöhe. Diese Mittel fehlen dann an anderer Stelle: bei Infrastruktur, innerer Sicherheit, Pflege, Bildung und Renten.
Zinsen wirken wie eine verdeckte Steuer. Sie belasten alle, ohne dass darüber jährlich neu entschieden wird. Wer steigende Zinsausgaben ignoriert, akzeptiert implizit zukünftige Einschnitte oder Steuererhöhungen.
Die Warnungen sind eindeutig. Die Wirtschaftsweise Veronika Grimm weist darauf hin, dass bei unverändertem Kurs ein immer größerer Teil der Steuereinnahmen allein für Sozialausgaben, Verteidigung und Schuldendienst gebunden sein wird. Damit schrumpft der politische Gestaltungsspielraum des Staates drastisch.
Auch die Deutsche Bundesbank warnt vor einer dauerhaften Schulden- und Zinsfalle. Wer diese Hinweise ignoriert, handelt nicht vorausschauend, sondern riskiert strukturelle Instabilität.
Bruch mit Haushaltsdisziplin und Generationengerechtigkeit
Besonders problematisch ist, dass die aktuelle Neuverschuldung nicht primär investiven Zwecken dient, sondern zunehmend laufende Ausgaben finanziert, und das in einer Phase schwachen wirtschaftlichen Wachstums. Damit wird das Prinzip solider Haushaltsführung aufgegeben.
Der Generationenvertrag beruht darauf, dass jede Generation dem Staat nicht mehr Lasten hinterlässt, als sie selbst getragen hat. Eine Politik, die Konsum auf Kredit finanziert, verschiebt Verantwortung systematisch in die Zukunft. Das widerspricht den ordnungspolitischen Grundsätzen der Sozialen Marktwirtschaft.
Das Grundsatzverständnis der WerteUnion ist hier klar:
Ein handlungsfähiger Staat braucht Prioritäten, Ausgabendisziplin und Reformbereitschaft. Schulden dürfen Investitionen ermöglichen, nicht politische Bequemlichkeit kaschieren.
Fazit
Die aktuelle Schuldenpolitik betrifft nicht „den Staat“, sondern jeden Einzelnen. Sie reduziert zukünftige Handlungsspielräume, erhöht langfristige Belastungen und schwächt das Vertrauen in staatliche Verantwortung.
Solide Finanzen sind eine Voraussetzung für Freiheit, Sicherheit und Generationengerechtigkeit. Wer diese Grundlagen aufgibt, gefährdet die Stabilität des Gemeinwesens.